Über das Projekt

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Liebe ohne Grenzen – also die Beziehung zwischen zwei Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, oder auch anders formuliert bikulturelle, bikontinentale oder binationale Paare. Durch die Globalisierung sind sie längst keine Seltenheit mehr.

22 % der Ehen in Österreich (Statistik Austria), 12 % der Ehen oder etwa jede 8. Eheschließung in Deutschland (Statistisches Bundesamt) und 35 % der Ehen in der Schweiz (Bundesamt für Statistik) sind heute binational – Tendenz steigend.

Ebenso entstammen etwa 15 % aller Kinder oder mehr als jedes 7. Kind in Deutschland einer binationalen Ehe. Addiert man die Kinder mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit, haben etwa 28 % oder mehr als jedes 4. Kind in Deutschland eine internationale Geschichte.

Realistisch betrachtet dürften diese Zahlen jedoch noch viel höher liegen, da bei den ausgewiesenen Statistiken, Eingebürgerte als DACH-StaatsbürgerInnen zählen, d.h. dass also zahlreiche Ehen von Menschen “mit Migrationshintergrund” nicht berücksichtigt wurden. Ebenso nicht berücksichtigt wurden eingetragene Lebenspartnerschaften oder unverheiratete Paare.

Deshalb verwundert es nicht, dass auch ein beträchtlicher Anteil der hierzulande eingegangenen Beziehungen multikulturell ist. Neben den binationalen Ehen (das bedeutet, dass einer der beiden Ehepartner nicht die DACH-Staatsbürgerschaft besitzt), kommen somit noch unzählige Paare, die zwar beide die DACH-Staatsbürgerschaft haben, aber unterschiedliche kulturelle Wurzeln. Auch sie führen interkulturelle Beziehungen.

Fällt die Liebe in einen anderen Kulturkreis, lässt man sich nicht nur auf einen Menschen mit anderen Werten, Prägungen und Traditionen ein, sondern auch auf seine Lebenswelt – und umgekehrt. Solche interkulturellen Beziehungen bedeuten eine besondere Herausfoderung. Hier gilt es nicht nur, zwei verschiedene Lebensentwürfe und unterschiedliche kulturelle Prägungen unter einen Hut zu bringen, sondern vielleicht auch noch mit verschiedenen Muttersprachen klar zu kommen. Zwei Wirklichkeiten stoßen aufeinander. Das erfordert meist viel Empathie und Kompromissfähigkeit, um den Alltag und das Leben gemeinsam zu meistern. Wie geht man mit konträren Standpunkten um? Was macht die Faszination und den Zauber einer solchen Beziehung aus? Was sind die Voraussetzungen, damit sie gelingen?

Eins vorab, ein Einheitsrezept gibt es dafür nicht. Aber es gibt viele Paare, die als Vorbilder wirken und aus ihren Erfahrungen erzählen können. Genau diese Pärchen kommen hier zu Wort. Sie erklären, wie viele Unterschiede eine Beziehung verträgt, wie man mit ihnen umgehen kann und wie viel Freunde und Familie mitzureden haben.

Wem es gelingt, diese Hürden zu bewältigen und einen gemeinsamen Weg zu gehen, der gewinnt im Gegenzug etwas ganz besonders Wertvolles hinzu: eine neue Kultur, einen erweiterten Horizont – und eine Liebe, die keine Grenzen kennt.

Gleichzeitig kommen neben den Paaren, auch Drittkulturkinder (“Third Culture Kids”) und Expatriates zu Wort, denn es gibt eine Reihe an Erfahrungen, die viele Menschen machen, wenn sie sich eine Zeitlang in einem anderen Land aufhalten.


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